Fragwuerdiges

Wer und nicht nur wegen der „Krisen“, aber dadurch besonders veranlasst, gedanklich um ein Verstehen des Zustands der Menschheit ringt, weiß um die Schwierigkeit der „Materie“. Ganz gleich, welcher diesen Zustand beschreibender Sachverhalt gedanklich bearbeitetet wird, es bleiben immer noch zu beantwortende Fragen. Das Buch leistet einen Beitrag zum Revoltieren des Denkens, des Verstehens, dass zwar nicht alle Fragen abschließend beantwortet werden können, doch dass alle Fragen zu diesem Zustand der Menschheit nicht „menschliches Verstehen überschreiten“.

 

Dieser Beitrag des Buches ist nicht Ergebnis einer Idee, sondern er ergibt sich aus einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem herrschenden Verständnis, mit der herrschenden Ideologie vom Denken, vom Verstehen(-können) und vom gegenwärtigen Zustand der Menschheit. Er ist also ein Beitrag zur Renaissance des Aufklärens, dass das Denken, das Verstehen historisches Ergebnis der Änderung und des Veränderns der Mittel und Bedingungen der Lebensreproduktion ist und dass das, was und wie zu verändern ist, also nur in einem historischen, kausalen Zusammenhang (mit) dieser Änderung zu verstehen ist. Daraus abgeleitet folgt, dass es dabei weder um die Änderungen noch um das Verändern bestimmter oder mannigfacher Erscheinungen des Lebens, des Zusammenlebens geht, sondern um deren charakteristischen Merkmale und damit der der Änderungen und des Veränderns selbst.

 

Eine wissenschaftliche Beantwortung der Frage, was zu verändern ist, bedingt den Zusammenhang zur wissenschaftlichen Beantwortung der Frage nach dem, wie zu verändern ist. Das Buch ermöglicht das und damit auch das Aufklären, welches charakteristische Merkmal der Änderung des gegenwärtigen Zustandes mit welchen charakteristischen Merkmal seines Veränderns eine die Menschheit erhaltende Entwicklung bedingt, deren selbstzerstörerische Zustand historisch aufgehoben werden kann. Die daraus abgeleiteten Antworten sind folgerichtig als Gegensätze charakteristischer Merkmale der Änderungen und des Veränderns in den Kapiteln 11.5 und 11.6 des Buches formuliert. Sie sind also weder als „Stilbruch“ zu verstehen noch sind es (nur) Ideen zu bestimmten Erscheinung der Änderungen und des Veränderns. Der formulierte Gegensatz erinnert an die Erkenntnisse der Menschheit, dass es auch der des charakteristischen Merkmals des „revolutionären Veränderns“ der „Produktionsweise“ der Menschheit von der „vorkapitalistischen“ zur „kapitalistischen“ und der der „Krise“ ihrer globalen Ausdehnung ist.

 

Dieser Gegensatz zwingt die „Politik“ zum Verändern. Doch – wie aus den Beschlüssen, Maßnahmen, Kommentaren das in der „Politik“ zum Ausdruck kommende herrschende Verständnis deutlich zu erkennen ist –, widerspricht es diesen Erkenntnissen (Erkenntnis-Widerspruch) und weiß deshalb auch nicht, was, wie zu verändern ist („die Krise dürfe sich damit nicht wiederholen“ – Ausdruck der Hilflosigkeit) und gleich gar nicht, was daraus entsteht. Der Zwang zum Verändern bleibt deshalb nicht nur, sondern er wird größer und das zwingt auch immer mehr, alternative Gedanken zu suchen und dabei, wenn auch nur widerstrebend, sich von der Ideologie, es gebe keine Alternative, zu verabschieden.

 

Die in die Bibel aufgenommenen Erzählungen vom „Turmbau zu Babel“, vom „Pfingstwunder“ sind als Gleichnisse zu verstehen, mit denen der Zusammenhang zwischen der Freiheit des Verstehens und dem herrschenden Verständnis veranschaulicht wird. Einmal, dass die Freiheit des Verstehens, das beliebige Verstehen, „Babylonische Sprachverwirrung“ zur Folge hat, wodurch das Zusammenleben gefährdet, zerstört wird. Zum anderen, dass das herrschende Verständnis Ausdruck dafür sei, andere Sprachen zu verstehen, die Beliebigkeit des Verstehens beherrschen zu können, deren Übersetzung bestimmen zu müssen, um das Zusammenleben zu sichern.

 

Diese Übersetzungen von Fragen und ihren Antworten zum Zustand der Menschheit werden fragwürdig, wenn diese als Gegensatz zum charakteristischen Merkmal des Lebens, des Zusammenlebens feststellbar sind, wenn diese den Erkenntnissen der Menschheit widersprechen, Ausdruck des Erkenntnis-Widerspruchs sind. Ein diesen Erkenntnissen entsprechendes Verstehen muss also das charakteristische Merkmal mannigfacher Spracherscheinungen sein, damit die Freiheit der Erscheinungen des Verstehens nicht als Gegensatz zu den Erkenntnissen der Menschheit feststellbar ist, nicht dem charakteristischen Merkmal des Verstehens widerspricht.